
Die Wolke, 1986
Öl auf Leinwand, 200 x 240 cm
Die Naturkräfte sich verfügbar zu machen, ist ein uralter Menschheitstraum. Bei der Umsetzung der Energie des „entfesselten Atoms“, der „Zukunftssonne“, wie die Kernkraft auch beschrieben wurde, gab es von Anfang an auch Störungen und veritable Unfälle – wo Menschen handeln, sind Störfälle nicht auszuschließen.
Mehr als eine Panne, wenn auch auf menschliches Versagen zurückzuführen, war die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl im Jahre 1986. Durch die Kernschmelze breitete sich eine radioaktive Wolke über ganz Europa aus. Hunderttausende Menschen mussten evakuiert werden, ganze Landstriche in der Ukraine sind für immer verseucht und unbewohnbar.
Dieses Ereignis führte zu verschärften politischen Diskussionen um die Sinnhaftigkeit der Nutzung der Kernenergie; befeuert durch den nächsten GAU in Japan am 11.3.2011. Ein Erdbeben der Stärke 9,0 erschütterte die Küste vor Japan. Der dadurch ausgelöste Tsunami überschwemmte das Atomkraftwerk Fukushima Daiichi, zerstörte die Notstromversorgung und führte zur Kernschmelze in drei Reaktoren. Über 150.000 Menschen mussten evakuiert werden; große Mengen radioaktiver Stoffe traten aus. Heute (2025) ist kein Atomkraftwerk in Deutschland mehr in Betrieb. Weltweit allerdings ist angesichts der Tatsache, dass zuverlässige Stromlieferungen ohne CO2-Emissionen zur Aufrechterhaltung der Netzstabilität immer wichtiger werden, die Kernkraft keineswegs passé. (61)