
Gruppengespräch, 1987
Öl auf Leinwand, 200 x 240 cm
Die Mitgliedschaft in Gruppen bringt sowohl für Kinder als auch für Erwachsene bedeutende Vorteile, aber auch potentielle Gefahren mit sich. In Kitas und Schulklassen lernen Kinder außerhalb ihrer Familie die ersten – noch nicht selbst gewählten – Gruppen kennen.
Das fördert soziale Kompetenzen wie Empathie, Kooperation, Rollenübernahme und Konfliktlösungstechniken. Gruppenmitgliedschaften fördern die Identitätsbildung, sie bieten emotionale Sicherheit und helfen, positives Verhalten von Gruppenmitgliedern zu imitieren. Andererseits sind Kinder anfällig für Gruppenzwang, da Ausschluss von und Stigmatisierung durch die Gruppe tiefe emotionale Verletzungen hervorrufen können. So können Kinder sich überangepasst verhalten, um dazuzugehören.
Erwachsenen bietet die Gruppe soziale Unterstützung, Identität und Sinn, Zugang zu Ressourcen und Netzwerken. Die Gefahren sind ein möglicher Konformitätsdruck, etwa im beruflichen Kontext, bei politischen Bewegungen oder in religiösen Gruppen. Hier findet sich oft auch Gruppenpolarisation und „Wir gegen die“-Denken, bis hin zur psychischen Abhängigkeit bei sektenähnlichen Strukturen. (39)